Alarmierung Krisenintervention

Alarmierung von KI-Teams

Kriseninterventionsteams (KI-Teams) sind für Menschen da, die sich in einer akuten traumatischen Situation bzw. Krise befinden und psychosoziale Unterstützung benötigen.

In Niederösterreich werden KI-Teams vom Arbeitersamariterbund, dem Roten Kreuz und der Ökumenischen Notfallseelsorge gestellt und von Notruf NÖ alarmiert.

Wann werden KI-Teams alarmiert?

KI-Teams werden für die psychosoziale Betreuung, in der Regel im Zuge eines Blaulichteinsatzes innerhalb von 24 Stunden nach Bekanntwerden des Ereignisses für die zu betreuenden Personen, nach folgenden Vorkommnissen alarmiert:

  • Plötzliche, natürliche Todesfälle
  • Unfälle mit Schwerverletzten oder Todesfolge
  • Medizinische Notfälle
  • Betreuung von Angehörigen vermisster Personen, Suchaktionen
  • Unterstützung bei der Überbringung von Todesnachrichten mit der Polizei
  • Elementarereignisse (z. B. Brand, Hochwasser)
  • Großbetreuungslagen, MANV, (Natur-)Katastrophenereignisse, komplexe Schadensereignisse
  • Lokführer der ÖBB nach Suiziden im Gleisbereich, bis zur Übernahme des firmeninternen psychologischen Dienstes

Dabei soll die Betreuung durch KI-Teams frühzeitig, in der Kontaktanzahl begrenzt – im Regelfall einmalig – sowie in örtlicher Nähe zum belastenden Ereignis stattfinden.

Wann wird das AKUTteam alarmiert?

Psychosoziale Akutbetreuung durch Fachkräfte des AKUTteams umfasst die zielgerichtete Betreuung von Menschen auf vorrangig psychologischer und sozialer Ebene, die von potentiell traumatischen Ereignissen betroffen sind:

  • Suizid, erweiterter Suizid, Suizidandrohung, Suizidversuch
  • Beteiligung von Kindern ≤ 15 Jahren (schwer verletzt oder verstorben)
  • plötzlicher Kindstod, plötzlicher Tod im Kindes- und Jugendalter, Kindernotfälle
  • Gewalttaten
  • Akute Krisen
  • Soziale Indikationen
  • Direkte Anforderung durch ECN (Emergency Communication Nurse – 1450) bei psychosozialer Indikation
  • Nachforderung von KI-Teams oder der Notfallseelsorge
  • Elementarereignisse (z. B. Brand, Hochwasser)
  • Großbetreuungslagen, MANV, (Natur-)Katastrophenereignisse, komplexe Schadensereignisse
  • Hilfe für Helfer in Akutsituationen oder nach subjektiv belastenden Einsätzen, welche durch das organisationsinterne Peer-System nicht abgefangen werden können
  • Jegliche Betreuungsanforderungen, bei denen die betroffenen Personen vor mehr als 24 Stunden vom Ereignis erfahren haben

Betreuungen in Firmen, Organisationen und/oder Gesundheitseinrichtungen unterliegen gesonderten Regelungen, die im Vorfeld vertraglich geregelt oder im Einzelfall abzuklären sind. Das AKUTteam betreut Menschen – unter der Voraussetzung ihrer Zustimmung – in den ersten Tagen und Wochen nach einer Krisensituation oder einem plötzlichen Ereignis im Ausmaß bis zu sechs Stunden.

Alle Informationen finden Sie auf der Website des AKUTteams NÖ.

Werden AKUTteam und KI-Teams auch parallel alarmiert?

Nein, das wird bei der Alarmierung strikt vermieden.

Jedoch zieht das AKUTteam bei den fachlich notwendigen Indikationen bei zeitlicher und/oder personeller Komponente möglicherweise KI-Teams bei oder übergibt an diese. Aufgrund der Indikation bleibt die Fachkraft des AKUTteams aber koordinierend tätig.

Wie werden die KI-Teams alarmiert?

Die primäre Alarmierung erfolgt via ESAPP. Die Weiterentwicklung zur Einsatzübernahme, Statusgabe und Einbindung von KI-Dienstplänen uvm. ist gerade in Umsetzung und wird in Kürze hier publiziert. Natürlich können auch personalisierte Pager aus dem Rettungsdienst, Feuerwehr, usw. dafür verwendet werden.

Nach welchen Regeln werden die KI-Teams alarmiert?

  1. Primär wird für die oben genannten KI-Team-Indikationen immer das regional zuständige KI-Team alarmiert. Eine Einsatzübernahme – derzeit noch telefonisch, in Kürze via ESAPP – ist innerhalb von 8 Minuten notwendig.
  2. Erfolgt keine Einsatzübernahme durch das regional zuständige KI-Team, wird eine Alarmwiederholung durchgeführt.
  3. Wird nach der Alarmwiederholung der Einsatz durch das regional zuständige KI-Team innerhalb von 8 Minuten weiterhin nicht übernommen, wird das benachbarte, dem Einsatzort nächstgelegene KI-Team alarmiert.
  4. Erfolgt durch benachbarte KI-Teams innerhalb von 8 Minuten keine oder eine negative Rückmeldung, übernimmt koordinierend der Journaldienst des AKUTteams und klärt vorerst telefonisch den Betreuungsbedarf ab.

Sobald das AKUTteam die Koordination übernommen hat, muss, um einen reibungslosen Einsatzablauf gewährleisten zu können, jede nachfolgende Aktivität eines KI-Teams immer mit dem Journaldienst des AKUTteams abgestimmt werden.