Die Auszeichnung zum Disponenten des Jahres wurde geschaffen, um einzelne Disponenten für ihre besondere Leistungen zu ehren und öffentlich zu würdigen. Diese Auszeichnung wird jährlich an jene IAED-zertifizierte Disponenten vergeben, die die Organisationsphilosophie und Werte der Akademie besonders erfolgreich vertreten und außergewöhnliche Leistungen erbracht haben.
Wir sind sehr stolz, dass MitarbeiterInnen von Notruf NÖ bereits mehrfach diese Auszeichnung erhalten haben
Am 12. September 2019 erhielt Lisa Widek in Berlin (D) die Auszeichnung zum europäischen Dispatcher of the Year 2019.

Lisa ist eine der motiviertesten und kollegialsten Mitarbeiterinnen bei Notruf Niederösterreich überhaupt. Sie schafft es zu jederzeit das Protokoll, sowie alle anderen in der Leitstelle verwendeten Werkzeuge zu 100% korrekt einzusetzen. Sie fragt aber nicht bloß ab, sondern füllt jedes Gespräch mit Leben. Sie geht stets auf alle Anruferinnen und Anrufer in einer unglaublich menschlichen Art und Weise ein.

Lisa nimmt auf alle Wünsche und Bedürfnisse am Telefon so gut es geht Rücksicht und signalisiert der Person, die gerade Hilfe sucht, dass sie im Mittelpunkt ihrer Aufmerksamkeit steht und zu diesem Zeitpunkt das Wichtigste überhaupt ist. Dabei verfolgt sie immer das Ziel, die Anruferinnen und Anrufer zu motivieren und ihnen das Selbstvertrauen zu geben, in Notsituationen selbst tätig zu werden, um den Betroffenen bestmöglich helfen zu können. Genauso hilfsbereit ist sie auch innerhalb des Teams. Das zeigt sich in ihrer Tätigkeit als EMD-Q, bei der Lisa neben den Fallbewertungen für ihre wertschätzenden Feedbacks bekannt ist. Noch mehr aber zeigt sich das im täglichen Dienstbetrieb, wo Lisa nicht nur in fachlichen Fragen, sondern auch bei persönlichen Problemen für die meisten die erste Ansprechpartnerin ist.
Ein perfektes Beispiel für Lisas unglaubliche Leistung, die sie tagtäglich abliefert, ist das eingereichte Gespräch, bei dem Lisa mit ihrer beherzten Anleitung zur Wiederbelebung erfolgreich ein Leben retten konnte. Im August 2018 erlitt der damals 71-jährige Franz Joch einen Kreislaufstillstand. Die Frau des Patienten und dessen Nachbar erhielten am Notruf genau die korrekten Anweisungen, um bis zum Eintreffen der Rettungskräfte die Herz-Druck-Massage optimal durchführen zu können. Nach intensivmedizinischen Maßnahmen wurde Franz Joch in das dienstbereite Spezialklinikum geflogen, wo sein akuter Herzinfarkt weiterbehandelt wurde. Durch die perfekte Versorgung durch die Ersthelfer unter telefonischer Anleitung gestaltete sich die Rehabilitationszeit sehr kurz, der Mann konnte rasch wieder in sein normales Leben zurückkehren.
Am 11. September 2018 erhielt Michael Strobl in Den Haag (NL) die Auszeichnung zum Dispatcher of the Year für seine Geburtsanleitung und tolle Unterstützung eines Rettungsteams.
Als am 4. Jänner 2018 kurz nach Mitternacht ein Notruf eingeht, beginnen für Michael Strobl die Anleitungen zu Sofortmaßnahmen zunächst wie jede andere Geburt. Der werdende Vater schildert, dass seine 32-jährige Gattin das zweite Kind bekommt, der Blasensprung bereits erfolgt ist und die Wehen stark und rasch hintereinander auftreten. Er fasst aufgrund von Michaels hervorragender Gesprächsführung sofort Vertrauen und führt jede Anweisung bereitwillig aus. Kurz vor Eintreffen der Rettungskräfte wird der Kopf des Kindes geboren. Viele EMDs würden das Gespräch hier beenden und auf die Versorgung durch den Rettungsdienst vertrauen.
Michael denkt nicht einmal kurz darüber nach. Er bietet der gerade eingetroffenen Rettungsmannschaft sofort seine Hilfe an, die dankbar angenommen wird. Das Baby steckt im Geburtskanal fest und ist bereits ganz blau. Unser AMPDS-Protokoll bietet für solche Situationen, die sogenannte Schulterdystokie, genaue Anweisungen, um das Baby gesund auf die Welt zu bringen. Nicht nur ist diese Komplikation selten, sondern auch der Umstand, dass ein EMD den Rettungsdienst Schritt für Schritt durch diese herausfordernde Situation navigiert.

Dieses Gespräch ist nicht nur ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, bei jedem Notruf strukturiert nach AMPDS-Protokoll vorzugehen, sondern vor allem auch dafür, welche Bedeutung dabei die individuelle Leistung des Notrufexperten hat. Michaels Umsicht, das aktive Zuhören, sein selbstbewusstes Auftreten und die optimale Umsetzung des Protokolls machen ihn zum perfekten Gewinner dieser Auszeichnung.

2014 erhält Manfred Müllner beim europäischen Leitstellenkongress in Wiesbaden (D) diese besondere Auszeichnung für die telefonische Anleitung zur Lebensrettung eines Waldviertler Landwirtes, der beim Essen am Jausentisch einen Kreislaufstillstand erlitten hat.
Angeleitet von Manfred gelingt es der Familie und anwesenden Freunden, lebensrettende Maßnahmen durchzuführen, die Situation und Umstände vor Ort zu stabilisieren um den Kreislauf solange wie möglich aufrecht zu erhalten bis die Rettung und der Notarzt eintreffen um die weitere Behandlung zu übernehmen.
Wenige Wochen später kommt es sogar zum emotionalen Treffen mit dem wieder vollständigen genesenen Patienten und dessen Gattin.

Stefan Schmidt erhielt 2007 in Leeds (GB) die Auszeichnung zum besten Dispatcher des Jahres für die telefonische Anleitung zur Lebensrettung des kleinen Julian bei einem dramatischen Strangulationsnotfall.
Ein damals fünfjähriger Junge war von einem Hund angegriffen und durch Zerren des Tieres am Schal stranguliert worden. Der kleine Bub atmete nicht mehr … der Vater wurde von Stefan telefonisch in den lebensrettenden Maßnahmen angeleitet und Julian überlebte!

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