Notarzthubschrauber

Nachtbetrieb Christophorus

Christophorus 2 in Gneixendorf ist in Form einer 24 Stunden Einsatzbereitschaft neben dem Tageslichtbetrieb auch als Nacht-Notarzthubschrauber in Betrieb. Er war österreichweit der erste Hubschrauber, der rund um die Uhr im Dienst war und Einsätze flog.

Auch die beiden steirischen Hubschrauber Christophorus 14 (Niederöblarn) und Christophorus 17 (St.Michael) fliegen seit kurzem rund um die Uhr.

Zusätzlich sind Christophorus 9 (Wien) zumindest bis 20 Uhr und ITH1 (Wr.Neustadt) für Primäreinsätze bis 21 Uhr im Einsatz. Jahreszeitbedingt sind damit zahlreiche Einsätze auch an diesen Standorten in der Dunkelheit möglich.

GRUNDSÄTZLICHES

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Der “Nachthubschrauber” Christophorus 2, mit Stützpunkt in Gneixendorf, wird rund um die Uhr vom Christophorus Flugrettungsverein des ÖAMTC betrieben.

Der Nacht-NAH wird vom Land NÖ finanziert und von 144 Notruf NÖ im Bundesland Niederösterreich disponiert. Vereinbarungen mit anderen Bundesländern bestehen derzeit nicht.

INFOFOLDER

Zum Herunterladen und Ausdrucken gibt es einen Nachtflug-Infofolder mit wichtigen Informationen für die Einsatzkräfte und Interessierte.

BETRIEBSZEITEN

Der NAH-Nacht am Standort Krems-Gneixendorf ist täglich vom “gesetzlichen Sonnenuntergang” (ECET) bis zum Betriebsbeginn des “normalen” NAH Christophorus 2 im Dienst. Natürlich ist der Nacht-NAH als solcher auch in unseren Webansichten entsprechend dargestellt.

EINSETZBARKEIT

Der NAH-Nacht wird sowohl als Primärnotarztmittel, als indiziertes Transportmittel bei Nachforderungen, als auch in der Sekundärrettung eingesetzt. Dies alles stets unter der Prämisse eines lebensbedrohlichen Patientenzustandes. Das Einsatzgebiet umfasst in den Nachtstunden grundsätzlich ganz Niederösterreich.

ENTSCHEIDUNG

Die Entscheidung über die Alarmierung bzw. Entsendung des NAH-Nacht trifft stets der zuständige Supervisor von 144 Notruf NÖ, in einigen Fällen in Abstimmung mit der Hubschraubercrew. Die Letztentscheidung über den Einsatz trifft dann schlussendlich der verantwortliche diensthabende Pilot.
Diese Entscheidungen basieren auf vielfältigen Faktoren, die sich von der Situation am Einsatzort über wetterbedingte Gegebenheiten, bis hin zu einsatztaktischen Umständen erstrecken. Neben letzterer Faktoren, sind die Indikationen zur Entsendung eines NAH-Nacht als Primärnotarztmittel auf Patienten in vital gefährdetem Zustand beschränkt.

AUSRÜCKZEIT

Aufgrund der umfangreichen Vorbereitung der Crew auf einen Einsatz in der Nacht, ist eine Ausrückzeit von 10 Minuten vereinbart. Die NAH-Crew informiert sich vor dem Abflug noch auf unserem Crew Briefing Screen über die Einsatzdetails und mögliche Gefahren.

CREW

Die Nachtcrew unterscheidet sich in Anzahl und Art nicht von jener tagsüber.

MITALARMIERUNG

Es erfolgt wie unter Tags immer eine Mitalarmierung der Polizei, die Feuerwehr oder andere werden nicht mitalarmiert, auch nicht “zum Ausleuchten” und dergleichen. Je weniger Personen bei einer Nachtlandung vor Ort sind, desto sicherer ist der Nachtbetrieb des NAH!

PERMANENTE ERREICHBARKEIT VIA TETRA

Kommt es zu einem Einsatz des NAH-Nacht, müssen alle beteiligten Ressource (NEF, RTW, KTW) ausnahmslos und jederzeit immer via TETRA erreichbar und kontaktierbar sein!! Das betrifft vorallem die Erreichbarkeit über das Handfunkgerät während der Patientenversorgung!

Der Funkrufname des NAH-Nacht lautet auch in der Nacht unverändert „Christophorus 2“. Der Funkverkehr findet ganz normal auf den gleichen Funkgruppen statt, wie unter tags.

LANDEPLATZ

Der Landeplatz am Notfallort ist in der Nacht stets größer als untertags zu wählen, zumindest 50×50 Meter, wobei der Pilot stets die Entscheidung über den Landeplatz trifft.

Ein Ausleuchten des Landeplatzes ist nicht erforderlich, ein Einweiser für den NAH-Nacht ist ebenso nicht nötig oder vorgesehen. Es ist jedoch hilfreich die Fahrzeugbeleuchtung und das Blaulicht am Notfallort eingeschaltet zu lassen.

Das direkte Anstrahlen des Hubschraubers mit Scheinwerfer oder Taschenlampen ist strikt zu unterlassen.

NACHFORDERUNG

Ein KTW/RTW kann bei entsprechend vorliegender Notarztindikation über 144 Notruf NÖ ein Notarztmittel nachfordern. Die Entscheidung über die Entsendung eines NAH-Nacht oder eines bodengebundenen Notarztmittels trifft jedoch die Leitstelle, entsprechend der vorliegenden Indikation und einsatztaktischer Kriterien.
Bodengebundene Notarztmittel können grundsätzlich über denselben Weg einen NAH-Nacht nachfordern. Die Entscheidung darüber soll aber behutsam, sinnvoll und zum Wohle des Patienten getroffen werden.

ZWISCHENTRANSPORT

Der Notarzthubschrauber wird meist außerhalb eines Ortes oder auf größeren Plätzen landen. Dadurch muss in den meisten Fällen die Hubschraubercrew zum Patienten transportiert werden.

Sollte dies durch die Exekutive nicht durchgeführt werden können, muss der Rettungsdienst dafür herangezogen werden. Auch dies teilt die Leitstelle via TETRA den beteiligten Ressourcen entsprechend mit.

SEKUNDÄRTRANSPORTE

Für Sekundärüberstellungen steht nachts wie gewohnt der ITH zur Verfügung. Der Nacht-NAH macht Sekundärtransporte nur von NÖ-Landeskliniken und auch nur bei den dafür definierten Indikationen.

NEF ÖAMTC

Sollte der Notarzthubschrauber Christophorus 2 tageszeitunabhängig nicht einsatzbereit, also abgemeldet sein, steht am Stützpunkt in Gneixendorf ein NEF des Flugrettungsvereins zur Verfügung.

Dieses NEF trägt die Funkkennung 99/902 und ist mit dem Flugretter (=Fahrer) und dem Notarzt besetzt.

Aufgrund der 10 minütigen Ausrückzeit wird es vor allem für besondere Einsatzgegebenheiten eingesetzt und unterstützt auch das bestehende Notarztsystem in der Region.

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